Die grüne Nordseeinsel Föhr liegt geschützt hinter natürlichen Wind- und Wellenbrechern, den Halligen und den Inseln Amrum und Sylt im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Drei Landschaften lassen sich auf Föhr unterscheiden. Im Kern ist die Insel Geest. Ihr Ursprung geht zurück in die Jahrtausende. Eiszeiten haben ihr Herz geschaffen, davon zeugen mächtige Findlinge im Wattenmeer. Riesige Gletscher formten weiche Hügel und Wellen aus Gestein, Geröll und Sand. Sie tragen heute die älteren Dörfer, die sich wie an einer Schnur über die Insel ziehen.
Hier und da winden sich natürliche Wasserläufe durch den Geestrand. Sogar ein kleiner Fluß, die Godel, zerschneidet seinen Rücken. Das Vorland ist eine geheimnisvolle Zwischenwelt vor den Deichen. Entstanden durch die Arbeit des Meeres im steten Wechsel von Ebbe und Flut, das immer neue Ablagerungen heranschleppte und zurückließ. Die jetzige Gestalt, ein vollendetes Rundoval, verdankt die Insel dem Meer. 12 km lang und 6,8 km breit, hat sie einen gemächlichen Umfang von 37 km, der sich gut erwandern und neu erleben läßt. Überall auf der ganzen Insel ist das Meer zu spüren, zu schmecken, zu riechen. Die Luft ist salzig und prickelt auf der Haut. Jeden Tag bietet das Meer im Gezeitenwechsel das immer neue, ewige Spiel von Ebbe und Flut; jeden Tag führen Wellen, Wolken und Licht auf dieser Bühne die prächtigsten Naturschauspiele auf. 15 km feinsten gelb-weißen Strandes und 22 km grünen Deiches gilt es zu erobern. Da taucht plötzlich vor Wyk die Linie der Halligen auf, die träge im Meer liegen. Dann ist Amrum trügerisch nah. Dann wieder gibt es nur See und Himmel.
Wo wohnt man auf Föhr? Die Entscheidung unter soviel reizvollen Orten fällt nicht leicht. Denn jeder Ort hat seine eigenen Reize, seinen Charme, seine Vorzüge. Überall gibt es Grün, Blumen und Gärten. Die meisten Dörfer wurden im Mittelalter gegründet. Und auch heute noch finden sich wie sonst nirgendwo so viele geschlossene Reetdachensembles und stolze Höfe wie auf Föhr. Mancher Ort erzählt mit seinen Gebäuden von einer glorreichen Vergangenheit. Die schmucken Kapitänshäuser in Nieblum von der Zeit der Walfänger und Handelsschiffahrt. Die putzigen, gemütlichen Häuschen in Wyk von den Dänen. Jugendstilvillen und Kurparks von der Zeit, als der dänische König Kurgast hier war. Die ersten Bewohner Föhrs kamen vermutlich 2000 Jahre v.Chr. aus Jütland. Zeuge davon ist heute nur noch eines der Megalithgräber bei Utersum. Aus der Bronzezeit sind dagegen etliche Grabhügel erhalten. Aus der Wikingerzeit stammt die Lembecksburg, eine Ringwallanlage aus dem 9. Jahrhundert, benannt nach dem Ritter Claas Lembecke . Die einzige für einen Landeplatz günstige Bucht der Insel gab Wyk den Namen. Die ersten Häuser baute man ”by der Wycke” kurz nach 1600. Wegen des günstigen und gesunden Klimas begann man bereits im Jahre 1819 mit einem Badebetrieb. Heute kann Wyk auf Föhr auf eine über 175-jährige Tradition als eines der ältesten Seebäder Deutschlands verweisen. Kräftige Impulse gingen dann vom dänischen König Christian VIII. aus, der ab 1842 mit seinem ganzen Hofstaat den Sommer in Wyk verbrachte.
1844 weilte auch der dänische Märchendichter Hans Christian Andersen als Gast des dänischen Königs in Wyk, woran heute eine Tafel in der Großen Straße erinnert. 1879 schrieb der Walzerkomponist Johann Strauß an der Strandpromenade am Sandwall seine “Nordsee-Bilder”. Föhr ist heute von Natur aus eine Kinderinsel. Durch die geschützte Lage hinter den Halligen und den beiden Inselschwestern Amrum und Sylt ist die Brandung gezähmt, und der scharfe Wind wird hier abgefangen. Der Strand ist flach und feinsandig. Auf 15 km ist mehr als genug Platz zum Toben, Baden und Spielen. Spielplätze gibt es am Strand wie überall auf der Insel. 80% aller Unterkünfte sind Ferienwohnungen, die größtenteils speziell auf die Ansprüche und Bedürfnisse von Kindern wie Eltern eingerichtet sind: z. B. viel Platz, Spielgeräte, Kinderzimmer, getrennte Kinder- und Elternschlafzimmer gehören zur Ausstattung. Keine der anderen beiden nordfriesischen Inselschwestern weist im übrigen ein so breites Angebot an Urlaub auf dem Bauernhof auf. Hier kann man Kuscheltiere streicheln, im Stroh toben, mit dem Bauern aufs Feld fahren und abends todmüde und glücklich ins Bett sinken. Besonders in Wyk geht es während des Sommers gut ab mit einem vollen Kinderprogramm, zum Beispiel Märchenstunde am Strand, Basteln mit Meeresfunden, die man auf Wattwanderungen mit erfahrenen Betreuern gefunden hat, Puppentheater, Turnen und Tanz extra für Kinder und vieles mehr. Die Nordsee mit ihrem Reizklima und naturgegebenen Heilmitteln ist die pure Gesundheit. Der besondere Cocktail, den sie aus Licht, Luft und Wind, aus Meeresaerosol und -wasser zusammenschüttelt, ist auf Föhr durch die geschützte Lage besonders bekömmlich und angenehm.
Föhr besitzt mit Wyk ein Seeheilbad, mit Nieblum und Utersum zwei Seebäder und mit sämtlichen Dörfern der Insel Erholungsorte. Von der Insel gingen bis heute immer wieder bedeutende Impulse zur Erforschung der Heilwirkung von Meer und Klima aus. Die Kureinrichtungen, Kliniken und Praxen auf Föhr sind vorbildlich und modern. Die Insel- und Badeärzte und Therapeuten sind zahlreich, erfahren und kompetent. Sie erarbeiten ganzheitliche Konzepte, die die natürlichen Heilmittel gezielt und dosiert auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen. Die Nordsee ist für eine Reihe von Erkrankungen die beste Medizin. Dazu gehören insbesondere Erkrankungen der Atemwege wie Bronchitis, Bronchialasthma und allergischer Schnupfen. Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis erfahren hier Besserung durch den Salzgehalt und die UV-Strahlung. Wunder wirkt das Meer auch bei Erkrankungen des Bewegungsapparates. Dazu gehören Haltungsschäden, Rückenbeschwerden, Arthrose und Arthritis.
Wer auf Föhr Urlaub macht kommt nicht in erster Linie, um im Meer zu baden, obwohl die Sandstrände dazu einladen. Erfahrene Inselurlauber erkennt man sogleich an ihrer Stranduniform, wetterfeste Kleidung und Gummistiefel, denn Wattwandern ist für jeden Föhrurlauber ein Muß und besonders für Kinder ein herrliches Abenteuer. Bei Niedrigwasser weicht z.B. am Südstrand von Wyk das Meer bis zu 3 km zurück. Betritt man das Watt, so erkennt man alsbald eine Landschaft von großer Vielseitigkeit und Formenfülle. Große und kleine Priele gliedern die Schlick- und Sandflecken. Am auffälligsten sind die rippenartigen Sandflächen, gesprenkelt mit Hunderttausenden von würstchenartigen Sandhäufchen. Hierbei handelt es sich um Kotsand des Wattwurms, eines 10 – 40 cm langen kiemen- und borstenbesetzten Wurms, der in einem U-förmigen Wohnbau im Untergrund haust. Erfahrene Wattwanderer besorgen sich rechtzeitig einen Gezeitenkalender, der ihnen nicht nur die günstigste Zeit zum Wattlaufen – 2 Stunden vor Niedrigwasser -, sondern auch die beste Badezeit – 2 Stunden vor bis 1 Stunde nach Hochwasser – anzeigt. Allzu Ängstliche können sich geführten Wattwanderungen anschließen. Zur Nachbarinsel Amrum sollte der Binnenländer nur mit Führung gehen und sich dabei für das Durchwaten eines bis zu 50 Meter breiten hüfttiefen Priels wappnen. Wenn wegen Hochwasser das Wattwandern notgedrungen ausfällt und Luft- und Wassertemperaturen nicht gerade zum Baden einladen, was tut man dann auf Föhr? Man wendet sich einfach den sogenannten landgeschützten Aktivitäten zu. An manchen Tagen kann man den Eindruck gewinnen, die ganze Insel sei ein einziger Sport-Spielplatz. An allen Ecken und Enden wird dem Bewegungs- und Tatendrang nachgegangen.
Besonders beliebt bei den Urlaubern ist das Radfahren auf einem ausgebauten und vielseitigen Radwegenetz. Wer mit dem Fahrrad die Insel erkundet ist ständig in frischer Luft, betätigt sich körperlich, läßt im Zeitlupentempo die Dörfer, Wiesen und Felder an sich vorüberziehen, und nach einigen Tagen ist eine gesunde Bräune im Gesicht nicht zu übersehen. Schon am Fähranleger in Dagebüll beim Einreihen in die Autoschlange für die Fähre nach Föhr fällt auf, dass fast jedes zweite Auto auf dem Dach mit zwei oder mehreren Fahrrädern bepackt ist. Außerdem ist fast in jeder zweiten Straße in Wyk ein Fahrradverleih anzutreffen, wo man sich für eine erschwingliche Gebühr ein Fahrrad ausleihen kann. Höhepunkte des Radlerurlaubs ist die Tour de Föhr, ein halb- und ganztägiger Radausflug auf der Insel. Für jeden Feriengast ist sie ein unbedingtes Muß.
Und wer lieber mit Rückenwind fährt, dem bringt der Fahrradbus seinen Drahtesel ans Ziel der Wünsche. Weitere beliebte Freizeitmöglichkeiten auf der Insel sind: Fahrradfahren, Beach-Volleyball, Golfen, Surfen, Segeln, Schwimmen (in der Nordsee oder im Meerwasserwellenbad in Wyk), Tennis, Tischtennis, Minigolf, Inline-Skating, Kino, Wattwanderungen (naturkundlich oder nach Amrum mit Führung), Strandwanderungen, Dia- und Filmvorträge, Gute-Nacht-Geschichte, Theater, Konzerte, Musicals, Puppentheater, Liederabende, Heimatabende, Lesungen, umfangreiches Gesundheitsförder- und Sportprogramm, Märkte, uvm. Auch die Umgebung Föhrs ist eine Reise wert. Folgende Ausflugsmöglichkeiten bieten sich an: Insel-Rundfahrt mit Führung, Fahrten zu den Halligen, zur Nachbarinsel Amrum, nach Sylt, nach Helgoland, zu den Seehundsbänken. Tagesrundreisen nach Dänemark, Grachtenfahrten in Friedrichstadt, Rundflüge über die Insel- und Halligwelt, uvm. Weitere Informationen und Angebote sind beim Quartierservice Föhr unter ( 0 46 81/30 103, Fax 30 68, Email: urlaub@foehr.de oder im Internet unter www.foehr.de erhältlich.
Alle Fotos und Texte Touristbüro Föhr
Föhr ist gerade so groß und überschaubar, daß man sich als Inselneuling rasch zurechtfindet. Hier ein kleiner Inselsteckbrief:
6,8 x 12 km = 82 qkm groß
1 Stadt, 16 Inseldörfer
8.660 Einwohner
ca. 11.000 Rindviecher
rd. 4.000 Ferienwohnungen
viele Hünengräber
15 km Sandstrand
3 Hundestrände
22 Haltestellen für den Fahrradbus
2 Fahrradrastplätze
1 Flugplatz
1 Hafen
3 historische Kirchen
4 Windmühlen
1 Meerwasser-Wellenbad
1 Fluß = die Godel
Millionen Zugvögel