Insel Pellworm

Bis zum Jahre 1634 gehörte Pellworm zur Insel „Alt-Nordstrand“. Durch die als „Manndränke“ in die Geschichte eingegangene große Sturmflut, wurde die Pellworm-Harde von „Alt-Nordstrand“ getrennt. Nach dieser Naturkatastrophe begann Pellworm unter schwierigsten Bedingungen ein eigenständiges Dasein zu führen.

Im Gegensatz zu Nordstrand, deren Bewohner nach der Manndränke nicht mehr zu einer Wiederbedeichung fähig waren gelang es den Pellwormern, die durch die Flut zerstörten Deiche wieder instand zu setzen und somit der Enteignung durch Spadelandrecht zu entgehen. Große Unterstützung bei den Arbeiten erhielten die Insulaner durch einen Fremden – einen Holländer Cornelius Jansen-Allers, der die Bedeichung durch den Kauf von fast 1200 Demat Land nicht nur in finanzieller Hinsicht sicherte, sondern auch selbst mit Hand anlegte. Die Eindeichungsarbeiten dauerten bis ins Jahr 1687. Etwas 100 Jahre später wurden die Arbeiten fortgesetzt. Der „jüngste“ Teil Pellworms, der Bupheverkoog, wurde erst 1938 eingedeicht.

Der heutige Schwerpunkt liegt nicht mehr in der Landgewinnung sondern vielmehr in der Sicherung der Deiche.

Seit 1998 ist der sich noch voll in Betrieb befindliche Leuchtturm auch Hüter über junges Eheglück. Schon über 300 Verliebte haben sich 140 Treppenstufen über dem Meeresspiegel das Ja-Wort gegeben. Kapitän Wilfried Eberhardt und Standesbeamter Dieter Clausen nehmen die Gäste in Empfang. Mit 37 m ist das Standesamt das höchstgelegene in Deutschland. Außerdem sind Besichtigungen des Turmes in kleinen Gruppen nach Anmeldung möglich.

Krabbenfischen mit der Gliep
Hier erleben die Gäste, wie in früheren Zeiten in der Brandung eines Priels mit dem Handschleppnetz (der Gliep) nach Krabben gefischt wurde. Ein bis zwei Mal pro Monat führt Hellmut Bahnsen Inselbesucher in die einzigartige Tierwelt des Wattenmeeres hinaus.

Altenpflege
Das Pellwormer Altenpflegeheim nimmt pflegebedürftige Angehörige der Urlaubsgäste auf, so dass diese auch einmal ausspannen können – freie Betten vorausgesetzt.

Qualitätsprüfung der Quartiere
Pellworm ist der einzige Urlaubsort Schleswig-Holsteins, in dem die Qualitätsprüfung der Quartiere nach der T.I.N. (touristische Informationsnorm) durch eine neutrale Kommission der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft vorgenommen wurde.
Die Sterne, die durch die DLG-Kommission vergeben wurden, sind also „richtige“ Sterne – und keine Sterne, die sich die Vermieter im Zuge der Selbsteinstufung ihrer Quartiere selbst gegeben haben. Dies bedeutet für den Gast ein Höchstmaß an Sicherheit bei der Buchung seines Urlaubsquartiers auf Pellworm.

Vielleicht sonst noch von Interesse …

Seit vielen Jahren läuft auf Pellworm das Dorferneuerungsprogramm für Reetdächer. Infolgedessen wurden viele Häuser auf Pellworm restauriert und wieder in den ursprünglichen Zustand gebracht. Große Summen wurden von privater Hand in das Erscheinungsbild der Insel investiert.

Aber auch die öffentliche Hand investiert laufend in den Fortbestand der Insel: Die Grundsanierung des Hafens ist jetzt gerade abgeschlossen, die Amtsverwaltung hat ein neues, modernes Verwaltungsgebäude bekommen, die Schule eine neue Turnhalle mit allem drum und dran und die Sanierung des Schwimmbades in Millionenhöhe ist beschlossene Sache.

Seit 1992 ist der Tiefwasseranleger draußen an der Heverkante in Betrieb und ermöglicht der Pellwormer Bevölkerung, mit regelmäßigem Fährverkehr am Festlandsleben teilzunehmen. Lange vorbei die Zeiten, wo die Fähre nur tideabhängig fahren konnte. Heute wird die Sache nur bei Ostwind kritisch – dann kann es schon mal passieren, dass die Fähre stecken bleibt.
Dann gibt’s mal keine Post und keine frischen Erdbeeren …

Die Schleswag betreibt auf der Insel Pellworm Europas größtes Hybridkraftwerk. Mit Hilfe neuer Technologien ist es möglich, in der Kombination von Sonne und Wind eine verbesserte Nutzung regenerativer Energiequellen zu erreichen.
In den nächsten Jahren ist eine Biogasanlage geplant. Wie’s funktioniert, erfahren die Besucher im Infozentrum am Solarfeld.

Ökologischer Landbau wird schon seit vielen Jahren auf der Insel betrieben. Der Anteil liegt jetzt bei über 10%. Der Verein Ökologisch Wirtschaften e.V. hat sich die Förderung ökologischer Wirtschaftsweisen in Landwirtschaft, Fremdenverkehr und Energieerzeugung auf der Insel Pellworm zum Ziel gesetzt. Die Initiativen des Ökovereins waren maßgeblich daran beteiligt, dass Pellworm im vergangenen Jahr eines der Expo-Projekte des Landes Schleswig-Holstein wurde.

Durch die Förderung der Landesregierung ist im letzten Herbst ein hochmodernes Call-Center auf Pellworm mit rund 40 Arbeitsplätzen ans Netz gegangen. Viele junge Insulaner haben hier einen zeitgemäßen Arbeitsplatz gefunden.

Für Versorgungsflüge gibt’s einen kleinen Flughafen. In der Saison bringt der „Kinoflieger“ die neuesten Filme nach Pellworm. Auf Julia Roberts muss hier keiner verzichten. Sportflugzeuge sind bis 2 t zugelassen.

Alle Fotos und Texte Touristinformation Pellworm

Marschinsel im Herzen der Insel- und Halligwelt im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
37 qkm groß und umgeben von einem 8 m hohen und 28 km langen Seedeich
1.180 Einwohner, davon ca. 150 schulpflichtige Kinder
1 Zentralschule mit Real-, Haupt- und Sonderschule
560 Haushalte, davon ca. 90 Zweitwohnungsbesitzer
Ca. 2000 Gästebetten verteilt auf Ferienwohnungen, Wohnungen auf dem Bauernhof, Hotels, Pensionen und Privatquartiere
Fremdenverkehr nach der Landwirtschaft größter Wirtschaftsfaktor
Strom- und Wasserversorgung mittels Kabel- bzw. Rohrleitung vom Festland
Verbindung zum Festland durch eine Fähre, Autos können mitgebracht werden, jedoch werden über 500 Fahrräder vermietet
80 km befahrbare Straßen
3 Kirchen (Alte Kirche, Neue Kirche und das kath. Momme-Nissen-Haus)
ein Polizist, Post, zwei Kreditinstitute
Inselzeitung

Gesundheitswesen:
Ein Arzt, zwei Gemeindeschwestern, eine mobile Krankengymnastin, ein Tierarzt, eine Altenpflegestation (Sozialstation), eine Altenwohnanlage, ein Fitnessstudio, jedoch kein Zahnarzt. Medizinische Notversorgung der Bevölkerung über Rettungskreuzer bzw. Hubschrauber.

Kureinrichtungen:
Modernes Kurmittelhaus, Mutter-Kind-Kurklinik

Öffentliche Einrichtungen:
Beheiztes Hallenbad, Haus des Kurgastes

Sehenswürdigkeiten:
Alte Kirche mit Arp-Schnitger-Orgel, Inselmuseum in der Kurverwaltung, Wattenmuseen, Leuchtturm, Solarfeld, Vogelkoje, Nordermühle

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