(CIS-intern) – Um künftig allen seinen Bürgerinnen und Bürgern ein Testangebot zur Verfügung stellen zu können, hat das Land Schleswig-Holstein gegenüber dem Bund erklärt, entsprechende Testzentren zu errichten. Unterstützt wird das Land in der Umsetzung von den Kommunen. Auch der Kreis Nordfriesland möchte ein Angebot von Corona-Schnelltests für jedermann koordinieren und somit seinen Beitrag zu diesem neuen Baustein in der Pandemiebekämpfung leisten.
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„Weitere Vorgaben kennen wir noch nicht. Wir wissen nur, dass der Betrieb ab dem 8. März zunehmend aufgebaut werden soll. Das lässt uns nur wenige Tage Zeit für die ersten Vorbereitungen“, erläutert Landrat Florian Lorenzen.
Er ist den bisher 16 Anbietern von Schnelltests für jedermann im Kreisgebiet dankbar: „Dadurch fangen wir nicht bei Null an, sondern können uns darauf konzentrieren, die Lücken zu schließen“, sagt der Verwaltungschef. Die Liste der 16 Anbieter ist unter www.nordfriesland.de/schnelltest im Internet zu finden. „Kurzfristig beabsichtigen wir, die Schnelltest-Angebote im Kreisgebiet durch eine laufend aktualisierte, digitale Karte darzustellen“, ergänzt er.
Weil trotz vieler Unwägbarkeiten alles sehr schnell gehen muss, hat Lorenzen mit den Führungskräften seines Corona-Stabes erste Eckpunkte entworfen, um eine für die nordfriesischen Verhältnisse passende Lösung zu finden.
Ihr Plan sieht vor, einen öffentlichen Aufruf zu starten: Ab sofort können alle Arztpraxen, Apotheken, Hilfeleistungsorganisationen sowie anderen Organisationen und Unternehmen, die Schnelltests anbieten möchten, dies dem Kreis mitteilen. Dafür wurde die E-Mail-Adresse schnelltest@nordfriesland.de eingerichtet.
Die Verwaltung bittet um Einreichung kurzer Konzepte mit grundlegenden Angaben wie zum Beispiel: Wo soll der Betrieb durchgeführt werden? Wie viele Tests pro Tag sind möglich? Ist genügend qualifiziertes Testpersonal und Schutzkleidung vorhanden? Welche Öffnungszeiten sind leistbar? Wie viele Parkplätze sind vorhanden? Wird die Nachbarschaft durch den Betrieb unzumutbar gestört? Gibt es überdachte Warteräume? Ist eine telefonische Anmeldung möglich? Auch die 16 bereits vorhandenen Anbieter können sich melden.
Die Tests müssen nicht unbedingt am Standort des Anbieters stattfinden. Sie können auch beispielsweise in oder bei Einkaufszentren, Gaststätten oder Dorfgemeinschaftshäusern durchgeführt werden. Eigens aufgestellte Container wären ebenfalls denkbar.
„Wir müssen jetzt alle improvisieren. Deshalb hoffen wir trotz vieler offener Fragen auf sehr kurzfristig eingehende Interessenbekundungen. In der Zwischenzeit werden wir im Zusammenspiel mit der Landesregierung versuchen, möglichst viel zu klären“, sagt Verwaltungschef Lorenzen.
Denn vieles ist noch offen: Wie kann ein Rahmenvertrag mit den Anbietern aussehen? Wie hoch fällt die Vergütung aus? Wie wird der Datenschutz gewährleistet? Wie lange sollen die Testangebote voraussichtlich existieren? Wer liefert die Tests? Sobald mehr bekannt ist, nimmt die Verwaltung Kontakt mit den Interessierten auf.
Der Kreis geht nicht davon aus, schon ab Montag ein flächendeckendes Schnelltest-Angebot zu haben: „Die Tests müssen ja sicher und sorgfältig durchgeführt werden, und so etwas braucht nun einmal etwas Zeit zur Vorbereitung. Vermutlich starten wir an einigen zentralen Orten mit der Verdichtung des jetzigen Angebotes und weiten es dann nach und nach aus“, erwartet Florian Lorenzen.