Von seiner vielleicht schönsten, auf jeden Fall prächtigsten Seite präsentiert sich in diesen Tagen der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer: Die Salzwiesen stehen in voller Blüte! Strandflieder und Strandwermut, bald auch Strandaster und Queller tauchen die Vorländer in ein lila, silbrig-grau, rosè und dunkel-rostrot changierendes Farbenmeer.
Foto: Stock/LKN.SH
Salzwiesen, die sich natürlich entwickeln können, sind besonders vielfältig und strukturreich. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche auf die extremen Bedingungen in diesem Bereich zwischen Land und Meer spezialisierte Arten. Das gilt für die genannten, farbenfroh blühenden Pflanzen ebenso wie für viele unscheinbarere Kräuter und Gräser wie Salzmelde und Strandquecke, für eine große Zahl an Kleintieren wie etwa seltene Schmetterlinge – und für rund 50 Rast- und Brutvogelarten.
Für den Nationalpark ist der Schutz der Salzwiesen eine Erfolgsstory, ist doch seit Gründung des Schutzgebietes im Jahr 1985 die Salzwiesenfläche am Festland um über 30 Prozent angewachsen. Auf mehr als der Hälfte der 10.500 Hektar Festlands-Salzwiesen (an der gesamten schleswig-holsteinischen Westküste inklusive Inseln und Halligen sind es 13.410 Hektar) gelangt heute aufgrund eingestellter Beweidung und Entwässerung die einzigartige Flora und Fauna der Salzwiese wieder zur Blüte.
Möglich geworden ist dies durch ein vor gut 20 Jahren gemeinsam mit Küstenschutzexperten erarbeitetes Vorland-Managementkonzept, das alle zehn Jahre an sich eventuell verändernde Bedingungen angepasst wird. Denn naturnahe Vorländer dienen als Sicherheitspuffer auch dem Küstenschutz, erläutert der in der Nationalparkverwaltung für das Vorlandmanagement und Salzwiesen-Monitoring zuständige Biologe Martin Stock. Und über diesen praktischen Wert hinaus gibt es einen weiteren: Blühende Salzwiesen – das ist Naturerlebnis pur für Küstenbewohner und Urlaubsgäste!
PM: Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein Nationalparkverwaltung