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Klinikum Nordfriesland sondiert Kooperation mit dänischer Hochschule

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(CIS-intern) – Das Klinikum Nordfriesland erwägt eine Kooperation mit der dänischen UC Syd (University College South Denmark), der jütländischen Berufs- und Fachhochschule für Gesundheits- und Sozialberufe. Eine Delegation von Vertretern der UC Syd und der jütländischen Kommunalpolitik besuchte kürzlich das Klinikum, um zu klären, ob Studierende der UC Syd einen Teil ihrer Pflichtpraktika in Nordfriesland absolvieren können.

„Wir haben viele Bewerbungen auf die Hebammen-Studienplätze der UC Syd, können aber jedes Jahr nur begrenzt Studierende zulassen, weil Praktikumsplätze fehlen. Hier würden wir gerne eine Lösung finden – vielleicht eine deutsch-dänische“, erklärte Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei Dänemarks (SP). Der ärztliche Direktor des Klinikums Nordfriesland, Dr. Rainer Kirchner, betonte: „Ich könnte mir eine Kooperation gut vorstellen und fände es wünschenswert, wenn sich auch in Deutschland mehr junge Leute für den Hebammenberuf interessieren. Man ist damit eine wertvolle Hilfe für junge Eltern und hat sehr gute Verdienstaussichten.“

Stephan Unger, Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland, bestätigte, dass man Gemeinsamkeiten bezüglich der Herausforderungen im Gesundheitswesen gefunden habe. „Auf beiden Seiten der Grenze brauchen wir gut ausgebildete Hebammen und Pflegekräfte. Ich bin überzeugt, dass sich der Fachkräftemangel durch ein breites Angebot an Praktikumsplätzen reduzieren lässt.“ Die dänische Delegation habe nun einen Eindruck von den Räumlichkeiten, der Expertise und den Zukunftsplänen des Klinikums erhalten.

Von der UC Syd waren Heidi Have (Institutschefin Gesundheit), Lene Kjærdgård-Jensen (Leiterin Hebammen-Ausbildung) und Rektor Dr. Alexander von Oettingen angereist. Außerdem waren von der Wirtschaftsförderung Nordfriesland (WFG NF) Geschäftsführer Dr. Matthias Hüppauff und die Interreg-Projektmanager Peter Asmussen, Anja Kujawski und Sandy Thornland vertreten. SP-Politiker Carsten Leth Schmidt und Nordfrieslands Kreispräsident Manfred Uekermann begleiteten das Treffen als politische Vertreter. Beide engagieren sich im Vorstand der Region Sønderjylland-Schleswig. „Vom Austausch unserer Regionen profitieren sowohl Nordfriesland als auch Jütland. Eine Ausbildungs-Kooperation wäre ein weiterer Pluspunkt für die Region und würde zeigen: Im Lieblingsland lässt es sich gut leben, lernen und arbeiten“, sagte Uekermann und spielte damit auf Nordfrieslands Image-Kampagne „Moin Lieblingsland“ an.

WFG NF-Geschäftsführer Dr. Matthias Hüppauff berichtete, dass die Wirtschaftsförderung bereits seit einiger Zeit den grenzübergreifenden Austausch von Fachkräften und den Aufbau einer Pflege-Hochschule als wirtschaftliches Standbein für Nordfriesland im Fokus habe und dafür mit der spezialisierten Unternehmensberatung CHE Consult zusammenarbeite, die ebenfalls bei dem Termin vertreten war. Mit „Fit4Jobs@WaddenC“ ist die WFG NF bereits zum zweiten Mal Partner in einem Interreg-Projekt, das den Austausch von Fachkräften unterstützt. „Eine Kooperation mit der UC Syd wäre ein weiterer Baustein, um Nordfriesland als Gesundheits-Standort zu etablieren“, erklärte Hüppauff. Anja Kujawski ergänzte: „Eine Kooperation im Bereich der Pflege-Ausbildung beziehungsweise entsprechender Studiengänge vorzubereiten hätte das Potenzial für einen Interreg-Projektantrag.“

Eine Arbeitsgruppe soll nun die fachlichen Inhalte des Hebammen-Studiums auf beiden Seiten der Grenze abgleichen und weitere Schritte der Zusammenarbeit planen. Es ist noch offen, ob man die Abschlüsse aus dem Nachbarland gegenseitig anerkennt oder zu einem Doppel-Abschluss kommt.

Foto: Christian Kleinke (Personalleitung Klinikum NF), Sandy Thornland (Interreg-Projektmanagerin WFG NF), Peter Asmussen (Interreg-Projektmanager WFG NF), Dr. Alexander von Oettingen (Rektor UC Syd), Heidi Have (Institutschefin Gesundheit UC Syd), Lene Kjærdgård-Jensen (Leiterin Hebammen-Ausbildung UC Syd), Anja Kujawski (Interreg-Projektmanagerin WFG NF), Bernd Klöver (CHE Consult GmbH), Stephan Unger (Geschäftsführer Klinikum NF), Manfred Uekermann (Kreispräsident NF), Dr. Rainer Kirchner (ärztliche Direktor Klinikum NF), Carsten Leth Schmidt (Schleswigschen Partei), Dr. Matthias Hüppauff (Geschäftsführer WFG NF).

Hintergrund:
Die UC Syd (University College South Denmark) ist eine Fachhochschule mit 5 Standorten zwischen Aabenraa und Esbjerg. Sie bietet Aus- und Weiterbildungen sowie Forschung in 16 Berufszweigen mit den Schwerpunkten Gesundheit, Pädagogik, Sozialwissenschaften und Kommunikation an. Die Klinikum Nordfriesland gGmbH mit Klinik-Standorten in Husum, Niebüll und Wyk auf Föhr sowie
dem medizinischen Versorgungszentrum in Tönning ist einer der größten Arbeitgeber in der Region und bietet über 200 Ausbildungsplätze vor allem im Bereich Pflege und Physiotherapie an.

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