Das Kreisarchiv Nordfriesland konnte 2024 wichtige Maßnahmen zur Sicherung des regionalen Kulturerbes umsetzen. Zum einen wurden historische Urkunden restauriert, zum anderen konnten die Räumlichkeiten in der Asmussenstraße in Husum mit einem Notfallboxsystem ausgestattet werden. Ermöglicht wurde dies zu großen Teilen durch die finanzielle Zuwendung der Landes-Kulturförderung „Schriftliches Kulturgut als kulturelles Erbe“ und die Modellförderung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK).
„Wir haben uns sehr über die Förderungen gefreut, schließlich konnten wir so bedeutende Schritte nehmen, die dem langfristigen Schutz unseres Archivgutes dienen. Dadurch ist es uns gelungen, Quellen der nordfriesischen Geschichte und Identität sowie Zeugnisse der Demokratie auch für nachkommende Generationen zu bewahren“, verdeutlicht Archivleiterin Sara Toschke. Für sie und ihren Kollegen Adrian Knop spielt die Bestandserhaltung im Arbeitsalltag eine zentrale Rolle.
Im Mittelpunkt der ersten Maßnahme standen durch Risse stark beschädigte Urkunden des Landschaftsarchivs Eiderstedt. Die ersten 17 von insgesamt 51 Schriftstücken konnten dank der Landes-Kulturförderung von der Kieler Restauratorin Lea Schürmann-Bartusch umfangreich aufgearbeitet, in neues Verpackungsmaterial umgebettet und so wieder stabilisiert werden. Darunter befand sich auch die älteste Urkunde von König Christian I. aus dem Jahr 1461, in der der Herzog von Schleswig die Vorrechte der Lande Eiderstedt, Everschop und Utholm bestätigt. Die Fördersumme lag bei 5.787,86 Euro – eine Förderquote von 80 Prozent.
Die Zuwendung der KEK kam dem Modellprojekt „Goot kloormakt! – Notfallboxen für Nordfriesland“ zugute. Für die Präventionsarbeit des Kreisarchives wurde davon ein Notfallboxsystem mit einem Stromgenerator angeschafft. Es dient dazu, die Bestände langfristig vor Hochwasser-, Brand und Gebäudeschäden zu schützen. Die fünf Boxen enthalten Materialien, die im Ernstfall schnell dabei helfen, beschädigtes oder gefährdetes Kulturgut fachgerecht zu sichern und irreversible Schäden zu verhindern. Sie sollen zudem bei Bedarf vom geplanten Archiv-Notfallverbund Nordfriesland und Dithmarschen genutzt werden können. Die Fördersumme lag bei 2.820 Euro – eine Förderquote von 70 Prozent.