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Landrat Dieter Harrsen: Kreis steht zur Klinik Niebüll

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»Lassen Sie sich von den Herren Lorenzen, Herpich und Schmidt nicht verunsichern«, ruft Landrat Dieter Harrsen die Bevölkerung in Südtondern auf: »In ihrer Pressemitteilung von gestern käuen sie den völlig veralteten Diskussionsstand des Jahres 2015 wider. Der Kreis hat inzwischen eindeutig bestätigt, dass er zur Niebüller Klinik steht und sie sogar ausbauen will.«

Foto: Mario De Mattia

Das aktuelle Konzept des Kreises sieht für den Standort Niebüll eine breit aufgestellte Allgemeine Innere Medizin, eine Geriatrie sowie eine Unfallchirurgie und eine Notfallversorgung vor. Die Geriatrie wird von bisher 29 auf künftig 35 Betten erweitert. Die OP-Säle und zahlreiche weitere Räume sollen saniert und die Aufzüge erneuert werden. Veraltete Geräte sollen durch moderne ersetzt und die IT-Ausstattung modernisiert werden.

»Wir planen Maßnahmen im Gesamtumfang von 8,82 Millionen Euro in Niebüll. Voraussichtlich wird der Kreistag am Freitag dieser Woche (24.3.) beschließen, am Tag der Landtagswahl, dem 7. Mai, einen Bürgerentscheid durchzuführen«, sagt Dieter Harrsen. »Dann sind die Bürgerinnen und Bürger Nordfrieslands aufgerufen, selbst darüber abzustimmen, ob diese Maßnahmen sowie weitere, die in Husum geplant sind, mit Fördermitteln von 30 Millionen Euro umgesetzt werden sollen.«

Da der Standort Niebüll auch bei Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, vor allem aber aufgrund der Vorhaltekosten im Rahmen der Teilnahme an der Notfallversorgung sowie der strukturellen Rahmenbedingungen, wirtschaftlich defizitär bleibt, wird der Kreis mit dem Land und den Kostenträgern die Gewährung eines Sicherstellungszuschlages verhandeln. Nachdem der G-BA die Anforderungen zur Vereinbarung eines solchen Zuschlags beschlossen hat, geht Dieter Harrsen davon aus, dass der Standort Niebüll die Kriterien erfüllt. »Wir haben schon erste Gespräche mit dem Land und den Kassen geführt. Aber konkrete Ergebnisse setzen ein Ja beim Bürgerentscheid voraus.«


 

Im November 2015 hatte der Diplom-Kaufmann Karl-Heinz Vorwig Vorschläge für Veränderungen der nordfriesischen Kliniken gemacht. Im Dezember 2015 beschloss der nordfriesische Kreistag, diese Empfehlungen von dem renommierten Beratungsunternehmen BDO überprüfen zu lassen. Während Vorwig sich auftragsgemäß auf den betriebswirtschaftlichen Blickwinkel konzentriert hatte, nahm BDO auch die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum stärker ins Blickfeld.

BDO riet dem Kreis im März 2016, in Niebüll die geriatrischen Kapazitäten auszubauen und die dortige Chirurgie sowie die Hals-Nasen-Ohren-Abteilung zu erhalten. Aufgrund der Entfernung zu den nächsten Geburtskliniken bestätigte BDO einen Bedarf an einer gynäkologischen Abteilung mit Geburtshilfe in Niebüll. Allerdings wiesen die Fachleute darauf hin, dass zukünftige Qualitätsanforderungen ein erhebliches Risiko hierfür darstellten. Inzwischen musste die Geburtshilfe-Abteilung bekanntlich aufgrund von Personalmangel vorübergehend geschlossen werden. Das Klinikum NF bemüht sich weiterhin um die Anwerbung neuer Fachkräfte.

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