Zum Ende des Jahres wären sie regulär ausgelaufen: die aktuellen Sozialraumverträge des Kreises Nordfriesland für die Kinder- und Jugendhilfe sowie die Eingliederungshilfe für unter 18-jährige Menschen mit Behinderungen (EGH). Auf Beschluss des Kreistages vom 15. November 2024 hin wurden sie nun verlängert – für den Zeitraum 2026 bis 2028. Dann erfolgt die nächste Ausschreibung. Am 19. März 2025 wurden die Vertragsverlängerungen von den sieben freien Trägern und Landrat Florian Lorenzen unterzeichnet.
Dazu gehören im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe die KOMPASS gGmbH für die Sozialräume Nord und Süd, das Diakonische Werk Husum gGmbH für die Sozialräume Husum und Mitte sowie das Diakonische Werk Südtondern gGmbH für den Sozialraum Inseln.
Im Bereich der Eingliederungshilfe für unter 18-Jährige handelt es sich um die IUVO gGmbH für den Sozialraum Süd, die Lebenshilfe Husum gGmbH für die Sozialräume Husum und Mitte, die Lebenshilfeeinrichtungen Niebüll GmbH für den Sozialraum Nord sowie die Lebenshilfe Inseln e.V. für den Sozialraum Inseln.
„Dieser Schritt spiegelt die bisherige großartige Zusammenarbeit aller Akteure wieder. Ich freue mich darüber, dass wir das vertrauensvolle und offene Verhältnis untereinander und die Vielfalt unserer Trägerlandschaft in den kommenden drei Jahren fortsetzen können. Dabei haben wir alle das Wohl der Kinder, Jugendlichen und Familien in Nordfriesland weiterhin fest im Blick. Es ist und bleibt der größte Antrieb für die Arbeit der Beteiligten“, hält Landrat Florian Lorenzen fest.
Das Kreisgebiet ist in fünf geografische Räume aufgeteilt, in denen jeweils eine Institution als sogenannter Sozialraumträger gemeinsam mit Kooperationspartnern für die Umsetzung von Hilfeleistungen verantwortlich ist. Mit ihnen hat der Kreis Nordfriesland ein Budget vereinbart, mit dem sie in den Regionen niedrigschwellige wie miteinander vernetzte Angebote und Projekte entwickeln können.
„Dabei ist es unser Ziel, junge Menschen dauerhaft in ihrer Entwicklung zu fördern, sie zu schützen, familiäre Spannungen abzubauen und Erziehungsberechtigte bei der Erziehung zu beraten und zu unterstützen. Gleichzeitig gelingt es uns mit diesem Konzept, jungen Menschen mit Behinderungen – auch mit drohenden – eine normale Teilhabe am Leben zu ermöglichen. Alle Sozialraumträger erfüllen ihre Aufgaben dabei in sehr enger Abstimmung mit unserem Jugendamt“, betont Daniel Thomsen, Leiter des Fachbereiches Jugend, Familie und Bildung.
Die jährlichen Ausgaben des Kreises liegen für die Jugendhilfe bei rund 20 Millionen und in der EGH bei rund zwölf Millionen Euro jährlich. Die zehn Verträge haben für den verlängerten Zeitraum ein Gesamtvolumen von über 96 Millionen Euro.