Die Wildvögel sind zurzeit in Richtung ihrer Brutgebiete unterwegs. Zehn bis zwölf Millionen Vögel rasten jedes Jahr im schleswig-holsteinischen Wattenmeer, etwa 100.000 Paare brüten im Nationalpark. Das Virus, das die hochansteckende Geflügelpest auslöst, kursiert mittlerweile ganzjährig in der Wildvogelpopulation. Deshalb ist die Gefahr der Einschleppung in Geflügelhaltungen zur Zeit des Vogelzugs besonders hoch.
Erst kürzlich brach die Geflügelpest in einem Legehennenbetrieb im Kreis Ostholstein sowie in einem Freilandbetrieb im Nachbarkreis Dithmarschen aus.
Mattias Knoth, leitender Kreisveterinärdirektor des Kreises Nordfriesland, fordert Geflügelhalter im gesamten Kreisgebiet daher dringend auf, zum Schutz der eigenen Tiere wachsam zu bleiben. Knoth rät ihnen, ihr Biosicherheitskonzept zu überprüfen und vorbeugende Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten, um das Risiko zu verringern, die Seuche in die Bestände einzuschleppen. Dazu zählt unter anderem, jeglichen Kontakt zu Wildvögeln zu unterbinden, etwa durch die Übernetzung der Ausläufe oder die freiwillige Aufstallung der Tiere. Die Fütterung und Tränkwasserversorgung der Tiere solle möglichst ausschließlich im Stall stattfinden. Zudem sollten die Geflügelhaltungen nur mit betriebseigener Schutzkleidung betreten und das Schuhwerk sowie die Hände vor dem Betreten der Haltungen desinfiziert werden.
Für Fragen der Tierhalter ist das Husumer Veterinäramt unter Tel. 04841 67-827 montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags bis 12 Uhr erreichbar.