(CIS-intern) – Am 1. August führt der Kreis Nordfriesland zahlreiche Verbesserungen ein, um das Rufbus-System attraktiver zu machen. „In einigen Regionen läuft es schon gut, in anderen haben uns viele Anregungen erreicht. Wir haben davon so viel wie möglich umgesetzt. Es gab aber auch Wünsche, die wir nicht erfüllen konnten“, berichtet Landrat Florian Lorenzen.
Foto: Kreis Nordfriesland
Änderungen
Häufig wurde die geringe Größe der bislang 18 Rufbusgebiete kritisiert: Zwar konnten alle Orte innerhalb des jeweiligen Gebietes schnell erreicht werden, doch Verbindungen in andere Gebiete waren nur mit Umstieg und zum Teil mit längeren Wartezeiten möglich. Ab dem 1. August führt der Kreis in Zusammenarbeit mit der Autokraft GmbH folgende Änderungen ein:
Busnetz Nord
Das Rufbusgebiet Niebüll wird um die Gemeinden Emmelsbüll-Horsbüll, Uphusum und Stedesand erweitert. Diese Orte werden damit künftig über zwei Rufbusgebiete angebunden. Außerdem wird künftig die Halliglinie ab Fähranleger Schlüttsiel mit bedient.
Die Rufbusgebiete Klanxbüll/Neukirchen und Süderlügum werden zusammengelegt. Damit werden Fahrten von Aventoft nach Süderlügum ohne Umstieg möglich.
Busnetz Süd
Die drei Rufbusgebiete auf Eiderstedt sowie die Gemeinden Norderfriedrichskoog und Oldenswort werden zu einem großen Gebiet zusammengefasst. Damit sind zwischen allen Orten im Amt Eiderstedt direkte Verbindungen möglich.
Im Raum Friedrichstadt entsteht ebenfalls ein großes Rufbusgebiet, das Teile der jetzigen Gebiete Oldenswort und Schwabstedt umfasst. Damit sind direkte Fahrten von Schwabstedt oder Witzwort nach Friedrichstadt möglich. Künftig ist auch die Fahrt von Friedrichstadt nach Tönning möglich – allerdings mit Umstieg in die Bahn in Witzwort.
Die Gemeinde Schwesing wird künftig nicht nur vom Rufbus Husumer Umland, sondern auch durch den Rufbus Viöl bedient. Damit werden zum Beispiel direkte Fahrten zur Amtsverwaltung möglich. Auch weitere Orte werden in Zukunft von mehreren Rufbussen bedient.
Der Rufbus um Husum fährt ab dem Fahrplanwechsel zeitlich nach hinten verschoben. Damit können auch noch am Abend alle Ziele erreicht werden. Die bislang von Berufspendlern häufig genutzte Verbindung aus dem Raum Horstedt–Arlewatt–Olderup um 7:00 Uhr morgens nach Husum sowie gegen halb sechs aus Husum zurück wird zukünftig durch zusätzliche Fahrten der Buslinie 1036 erbracht.
Fahrplan
Auch beim Fahrplan gibt es Neuerungen: Bislang hingen die Ankunft- und Abfahrtszeiten weitgehend von den tatsächlichen Anmeldungen der Fahrgäste ab. Je mehr Mitfahrer, desto früher kam der Bus und desto länger konnte die Fahrzeit werden.
Nun werden die Fahrten für die Nutzer besser planbar: Ab dem 1. August gilt für alle Haltestellen in einem Ort die gleiche Abfahrtszeit. Der Rufbus fährt aber nur die Haltestellen an, zu denen er telefonisch bestellt wurde.
Dadurch wissen die Fahrgäste schon vor der Buchung, wann sie abfahren und wann sie spätestens an ihrem Ziel ankommen. Da immer unterschiedliche Haltestellen angesteuert werden können, können die Abfahrtszeiten leicht abweichen. Die Fahrgäste werden daher gebeten, sich fünf Minuten vor der angegebenen Zeit an ihrer Haltestelle einzufinden.
In vielen Gebieten werden auf diese Weise mehr zuverlässige Anschlüsse an die wichtigsten Bus- und Bahnlinien ermöglicht. An Schultagen wird außerdem vormittags eine Fahrt mehr angeboten, die Hin- und Rückfahrten etwa zum Arzt oder zum Einkaufen erleichtern soll.
Der Rufbus Nordstrand wird weiterhin nach dem bisherigen System unterwegs sein, um für alle Haltestellen auf der Halbinsel einen Anschluss von beziehungsweise nach Husum anbieten zu können.
Für die Rufbusse im Bereich Nordfriesland-Mitte (Bredstedt, Joldelund und Langenhorn), wo die Verkehrsbetriebe Rohde fahren, strebt der Kreis eine Umstellung zu einem späteren Zeitpunkt an.
Buchung und Information
Die neue Internetseite www.rufbus.nordfriesland.de zeigt alle aktuellen Fahrpläne und Buchungsinformationen. Dort können Passagiere sich zudem für Rufbusfahrten anmelden.
Ab dem 28. Juli 2020 liegen die neuen Fahrplanbroschüren in allen Amtsverwaltungen, Bürgerbüros und Tourist-Informationen aus.
Bei der telefonischen Fahrtanmeldung ändern sich die Telefonnummern durch den Neuzuschnitt der Gebiete im Raum Friedrichstadt und Witzwort. Informationen dazu stehen in den jeweiligen Fahrplänen sowie in den Fahrplanaushängen, die alle Rufbushaltestellen zum Fahrplanwechsel erhalten.
Im Rufbus gilt auch weiterhin der Schleswig-Holstein-Tarif. Bis auf wenige Ausnahmen kommt der Fahrgast damit zum Regeltarif von 2,40 Euro in den nächsten größeren Ort. Daneben gibt es weitere Vergünstigungen wie die SH-Card, die Bahncard oder Viererkarten. Tickets können im Bus oder vorab zum Beispiel über www.nah.sh online erworben werden. Im Rufbus werden auch Fahrkarten des gesamten SH-Tarifs verkauft, so dass für die Weiterfahrt per Bahn oder Linienbus keine weitere Fahrkarte nötig wird.
»Im Namen unseres gesamten ÖPNV-Teams danke ich allen Bürgerinnen und Bürgern, Rufbus-Kümmerern und Gemeinden für die vielen eingebrachten Verbesserungsvorschläge«, sagt Landrat Florian Lorenzen. »Ich hoffe sehr, dass die Rufbusse nun zahlreiche neue Fahrgäste gewinnen werden.«