Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wie bleibt der Kreis Nordfriesland so lebenswert? Diese Frage hat auch in diesem Jahr viele Entscheidungen auf Ebene des Kreises begleitet. Ein kurzer Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse:
Unser Rettungsdienst wird um zwei neue Rettungswachen in Langenhorn und St. Peter-Ording erweitert, um trotz verkehrlicher Veränderungen auch künftig rechtzeitig bei Notfällen eintreffen zu können. Unser Kreistag hat beschlossen, Frauen in Not zu unterstützen, indem in Husum ein Frauenhaus mit mehreren zusätzlichen Frauenschutzwohnungen gebaut wird. Im Jahr 2026 sollen sie einsatzbereit sein.
Psychische Erkrankungen nehmen bundesweit zu, auch bei uns. Deshalb hat der Sozialpsychiatrische Dienst in unserem Gesundheitsamt zusätzliche hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, um bei Notlagen schnell eingreifen und um zukünftig auch vermehrt vorbeugend tätig werden zu können.
Angesichts der klimatischen Veränderungen und des Krieges in Europa müssen wir uns noch krisenfester aufstellen als bisher. Unsere Fachleute für den Bevölkerungsschutz sind – gemeinsam mit den sogenannten Blaulichtorganisationen – bereits dabei. Dazu gehören unter anderem regelmäßige Übungen, eine Informationskampagne für 2025 sowie ein Zentrum für den Bevölkerungsschutz, das in Husum entstehen wird.
Viele Jugendliche leiden seelisch unter den Spätfolgen der Corona-Pandemie, und die derzeitige Nachrichtenlage macht es nicht besser. So manche versäumte Schulstunde ist auf diese und andere Ursachen zurückzuführen. Gemeinsam mit den Schulen im Kreisgebiet haben wir eine Strategie entwickelt, mit der wir gefährdete Kinder und Jugendliche aufzufangen versuchen.
Bereits vor der Schule ist es die Aufgabe der Kitas und der Tagespflegeeltern, Kinder in allen Aspekten des Lebens zu fördern. Manchmal wird dies durch einen Mangel an Fachpersonal gefährdet. Wir steuern gegen, indem wir jungen Leuten, die eine Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistenz absolvieren, mit einem Zuschuss unter die Arme greifen. So wird der ohnehin reizvolle Beruf auch finanziell attraktiver.
Im Oktober wurde die Vermutung bekannt, dass die Deutsche Bahn AG den zweigleisigen Ausbau der Strecke Niebüll-Sylt womöglich auf unbestimmte Zeit verschieben wollte – ein Schockerlebnis für viele Bahnfahrer! Spontan luden wir einen Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums zu unserem drei Tage später stattfindenden Bahngipfel ein. Er erschien auch tatsächlich. Die Gruppe der Sylt-Pendler, die Vertreter der Sylter Wirtschaft und andere hatten ihn bald davon überzeugt, dass eine Verzögerung hier völlig unzumutbar wäre. Die Entscheidung hängt nun vom nächsten Bundestag ab. Es gilt, die Finanzierung zu sichern. Wir bleiben am Ball, damit die unerträglichen Zustände schnellstmöglich beendet werden.
Energisch verfolgen der Kreistag, die Verwaltung und die Stiftung Nordfriesland auch unsere Pläne zum weiteren Ausbau der KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing. In diesem Zusammenhang danken wir dem Freundeskreis der Gedenkstätte ganz herzlich für seine Aktion „13 Wochen“, in deren Rahmen rund 1500 Menschen den täglichen Weg der Häftlinge zu Fuß zurücklegten und auf diese Weise ein deutliches Zeichen für Toleranz, Menschenrechte und Freiheit setzten.
Danken möchten wir auch den vielen anderen Menschen in Nordfriesland, die sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft engagieren – ob in Sportvereinen, in der Feuerwehr oder etlichen anderen Bereichen. Dabei denken wir auch an diejenigen, die sich tagtäglich für den Erhalt der Regional- und Minderheitensprachen im „Sprachenland Nordfriesland“ einsetzen. Dass wir uns alle in unserer Heimat wohlfühlen, liegt ganz wesentlich mit an den verschiedenen Kulturen, die uns ständig umgeben und unser Leben Tag für Tag bereichern. Wir alle sind aufgerufen, unseren Teil dafür zu leisten, dass es so bleibt. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein frohes neues Jahr 2025!
Herzliche Grüße – hartliche Gröötnisse – ma wanlike gröötnise – venlig hilsen – mæ venle hilsen
Frank Zahel Florian Lorenzen
Kreispräsident Landrat