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Mangelnde Mülltrennung wird teuer in Nordfriesland

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Ab sofort werden die Gelben Tonnen und Container in Nordfriesland vor der Abfuhr verstärkt kontrolliert. Der Grund: Immer häufiger landen in der Sortieranlage in Kummerfeld Speisereste, Bioabfälle, Alttextilien, Altglas und Windeln – nichts davon gehört in die Gelbe Tonne.

Foto: Mario De Mattia

»Die Gelben Tonnen sind ausschließlich für Verkaufsverpackungen da. Alles andere muss mit sehr großem Aufwand, zum Teil von Hand, aussortiert und auf Kosten der Allgemeinheit als Restmüll entsorgt werden«, erklärt Michael Stürmann, der Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Nordfriesland (AWNF).

Die sogenannten »Fehlwürfe« haben eine Größenordnung erreicht, die nicht länger toleriert werden kann. »Sind die Gelben Tonnen oder Container zu sehr mit Restmüll befüllt, werden sie ab sofort nicht mehr geleert«, kündigt Stürmann an. Sollte die Falsch-Befüllung zur Gewohnheit werden, werden die gelben Behälter abgezogen. Betroffene Haushalte – auch Mietwohnungsblocks – müssen dann auf eigene Kosten zusätzliche graue Restabfalltonnen anschaffen.

Die Gelbe Tonne dient der haushaltsnahen Sammlung und Verwertung von gebrauchten Verkaufsverpackungen. Sie gehört jedoch nicht zur öffentlichen Abfallentsorgung. Die Bürgerinnen und Bürger zahlen für die Leerung also keine Gebühren an die öffentliche Hand.

Stattdessen wird die Finanzierung über das privatwirtschaftliche »Duale System« geregelt. Die früher übliche Kennzeichnungspflicht der Verkaufsverpackungen, zum Beispiel mit dem Grünen Punkt, besteht seit 2009 nicht mehr.

Was in die Gelbe Tonne gehört, beschreibt die AWNF auf ihrer Internetseite www.awnf.de und in der kostenlos an alle Haushalte verteilten Abfallbroschüre 2019-2020 auf Seite 17.

Kein’ Bock auf Plastik in der Biotonne

Immer noch landen Plastiktüten in der braunen Tonne und damit im Bioabfall. »Viele Menschen glauben leider, dass sogenannte Bioplastiktüten problemlos zu Kompost werden, doch das stimmt nicht«, stellt der Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Nordfriesland mbH (AWNF), Michael Stürmann, fest.

Sowohl herkömmliche Plastiktüten als auch Bioplastiktüten zerfallen in der Kompostierungsanlage der AWNF in Ahrenshöft nur zu Mikroplastik, das nicht mehr aus dem Rohkompost getrennt werden kann. So landen die Tüten auf den Äckern, werden ins Grundwasser gespült und gelangen unweigerlich in die Nahrungskette von Mensch und Tier.

»Das stellt ein gewaltiges Gesundheitsrisiko dar«, warnt Stürmann. »Unser großes Ziel ist die nachhaltige Verwertung von Bioabfällen, denn davon haben alle etwas: ökonomisch und ökologisch.«

Um die Verunreinigung des Bioabfalls zu verringern und die Qualität der gewonnenen Komposterde deutlich zu verbessern, werden die braunen Tonnen im gesamten Kreisgebiet weiterhin verstärkt auf Fehlwürfe kontrolliert und gegebenenfalls ungeleert stehen gelassen.

Beanstandete Behälter von Privathaushalten werden nicht außer der Reihe abgeholt. »Der Besitzer kann den Inhalt der falsch befüllten Tonnen kostenpflichtig über eine Bedarfsabfuhr für Restmüll oder über einen amtlichen Restmüllsack entsorgen. Diese Säcke sind für vier Euro im Handel zu erwerben«, sagt Stürmann.

Nicht nur die AWNF geht so vor: Abfallwirtschaftsbetriebe aus ganz Deutschland betreiben gemeinsam im Rahmen der #WIRFUERBIO-Aktion eine große Informations- und Aufklärungskampagne, um die Plastiktüte und die »kompostierbare Plastiktüte« aus den Biotonnen zu verbannen.

Probleme bei der Sperrmüllentsorgung

Im Kreis Nordfriesland haben die Privathaushalte die Möglichkeit, zweimal pro Jahr eine kostenlose Sperrmüllsammlung zu nutzen. Bei der Anmeldung wird die Art und Menge des zu entsorgenden Sperrmülls und Elektroschrotts beschrieben. Doch immer häufiger stellen die Entsorger am Abholtag fest, dass die bereitliegende Menge mehr als das Doppelte beträgt.

»Das führt dazu, dass der vorgesehene Tourenverlauf nicht eingehalten werden kann. Das Team des Entsorgungsfahrzeuges muss das Firmengelände häufiger zur Entleerung anfahren als geplant«, erklärt Michael Stürmann, der Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Nordfriesland (AWNF). Im Ergebnis werden die letzten Abholstellen an dem vorgesehenen Tag nicht mehr angefahren, und neue Termine sind erforderlich.

Stürmann bittet alle Haushalte, selbst Sperrmüll anzumelden und nicht einfach die Gelegenheit zu nutzen, einen Sperrmüllhaufen in der Nachbarschaft zu bestücken. Jeder Haushalt kann von der zuständigen Gemeinde zwei Kombi-Karten für Sperrmüll und Elektro-Altgeräte erhalten. Auch über das Internet (www.awnf.de, Menüpunkt »Entsorgung« oder »Privathaushalte«) kann Sperrmüll angemeldet werden. Die Abholung erfolgt innerhalb von vier Wochen. Der Termin wird rechtzeitig schriftlich mitgeteilt.

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