(CIS-intern) – Sie sind die vielleicht bekanntesten Bewohner des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer – und in diesen Tagen wird bei den Seehunden der Nachwuchs geboren. Der wattenmeerweite Bestand dieser Meeressäuger ist seit einigen Jahren mit rund 10.000 Geburten pro Jahr stabil. An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste wurden 2021 mehr als 5.000 junge Seehunde gezählt – ein Rekord.
Foto: Stock/LKN.SH
Die Hauptgeburtszeit der Seehunde liegt zwischen Anfang Juni und Mitte Juli. Geboren werden die Jungen auf den Sandbänken weit draußen im Watt und folgen der Mutter gleich bei der nächsten Flut ins Wasser. Da kann es schon einmal vorkommen, dass beide – etwa durch Strömungen – getrennt werden und der Nachwuchs vermeintlich mutterlos am Strand landet.
Das dann weit zu hörende klägliche Rufen – das den Jungtieren den Namen „Heuler“ eingebracht hat – kann zwar herzzerreißend klingen, ist aber nichts weiter als ein normaler Kontaktlaut, der der Mutter das Auffinden ermöglichen soll. „Darum sollten Menschen, die einen Heuler entdecken, nicht selbst eingreifen, sondern großen Abstand halten und die Polizei oder, soweit bekannt, den zuständigen Seehundjäger informieren“, erläutert der Leiter der Nationalparkverwaltung in Tönning Michael Kruse.
Diese ausgebildeten Fachleute können beurteilen, was zu tun ist und gegebenenfalls den Transport in die Seehundstation Friedrichskoog veranlassen. Dort, in der einzigen vom Land Schleswig-Holstein autorisierten Aufzuchtstation, wurden auch bereits die ersten Seehundjungen aufgenommen. Aktuelle Angaben dazu gibt es auf der Website www.seehundstation-friedrichskoog.de