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St. Peter-Ordings Strände wandern und werden digital erfasst

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Kilometerweite Sandstrände, Dünen, Priele, Wattenmeer – das gibt es an der deutschen Nordseeküste nur in St. Peter-Ording. Die einzigartige Naturausstattung ist eine touristische und ökologische Top-Attraktion. Dabei ist die im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer liegende Landschaft hochdynamisch. Der Strand wandert, die Hochwasserlinie weicht vielerorts gen Osten zurück, Dünen wachsen. Umweltminister Jan Philipp Albrecht informierte sich heute (16. September,) wie der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) hierzu fortlaufend hochmoderne Messungen durchführt, die digital dokumentiert werden und Prognosen künftiger Entwicklungen erlauben.

„Der Klimawandel und Meeresspiegelanstieg sind für unsere Küsten und Strände eine große Herausforderung. Durch die Erhebung wichtiger Daten können wir aufgrund der digitalen Modelle vorhersagen, wie die Entwicklung in den nächsten 20 Jahren unter Berücksichtigung des prognostizierten Meeresspiegelanstiegs weitergehen wird. Mit Hilfe des LKN ist die Gemeinde St. Peter-Ording für die Planungen am Strand in Zeiten des Klimawandels gut aufgestellt“, sagte Albrecht.

Grundlage der Messungen sind wattenmeerweite Flüge, bei denen Senkrechtaufnahmen gemacht werden. Das Relief wird durch Laserscanaufnahmen erfasst. Hinzu kommen Satellitenbilder und die Aufnahmen von Messtrupps, die am Boden unterwegs sind. Die gemeinsame Auswertung der unterschiedlichen Methoden ermöglicht anschließend die Darstellung plausibler Geländemodelle, die die morphologische Entwicklung beschreiben.

Diese Messungen zeigen detailliert, dass sich der Rochelsand – er bildet den breiten Hauptstrand in St. Peter-Ording – seit mehr als 20 Jahren jährlich etwa fünf Meter ostwärts verlagert. Für die kommenden 20 Jahre wird eine jährliche Wanderung von sieben Metern erwartet. Die Substanz des an den schmalsten Stellen rund 400 Meter breiten Sandes ist nicht gefährdet.

Beim Bau des neuen Mehrzweck-Pfahlbaus der Gemeinde kamen diese Daten St. Peter-Ording zugute. Der LKN beriet die Gemeinde, welche Standorte in diesem hochdynamischen Lebensraum zukunftsfähig sind. Eine solche Zusammenarbeit ist auch bei der anstehenden Erneuerung weiterer Pfahlbauten am Strand von St. Peter-Ording vorgesehen. „Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass langjährige Datenreihen und ihre digitale Aufbereitung für die Beschreibung unserer Küste in Zeiten des Klimawandels und des Meeresspiegelanstiegs nicht nur ein Wert an sich sind, sondern Land, Gemeinden und Privatpersonen gemeinsam von den Daten profitieren können“, so Albrecht. 

Auch für ökologische Bewertungen sind die morphologischen Daten wertvoll. Zusammen mit Vegetationskartierungen zeigen sie, dass die Fläche der im Nationalpark seltenen Sandsalzwiesen sich in St. Peter von 1988 bis 2015 um rund 200 Hektar vergrößert hat.

Die Abbildung zeigt für St. Peter-Ording die Lage der 1,0 m über dem mittleren Meeresspiegel liegenden Höhenlinien in den Jahren 1971, 2000 und 2015. 

Verantwortlich für diesen Pressetext und Foto: Patrick Tiede und Joschka Touré | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung

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