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Herrlich frische Meeresbrise – ein Fluch fürs Kfz?

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(CIS-intern) –  Wir Nordfriesen lieben unsere frische, salzige Meeresluft. Und auch Besucher der Region genießen sie. Aber viele Autoliebhaber fürchten die salzhaltige Meeresluft als Korrosionsbeschleuniger. Ist da wirklich etwas dran? Und sind Autobesitzer, die in Nordfriesland leben oder hier Urlaub machen, ihr hilflos ausgesetzt?

Foto: Mario De Mattia

Meeresluft als Autoschreck: Was ist dran?
Mediziner bezeichnen Meeresluft als Reizklima. Das klingt zwar negativ, aus gesundheitlicher Perspektive ist es aber durchaus positiv. Feinste Tröpfchen aus dem Meer, sogenannte Aerosole, sorgen für eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese Meeres-Aerosole enthalten verschiedene Mineralstoffe und vor allem auch Salz. Der Gesundheit ist das zuträglich. Vor allem für Menschen mit Atemwegs- oder Hautproblemen ist ein Aufenthalt am Meer meist wohltuend.
Aber was für Menschen gut ist, kann am Auto tatsächlich für Probleme sorgen. Luftfeuchtigkeit und Salz beschleunigen die Korrosion. An der Küste können also tatsächlich schneller Roststellen an Metallteilen entstehen und auch andere Materialien können leiden.

Neuere Autos sind besser geschützt
Nicht jedes Fahrzeug reagiert gleich sensibel auf das Meeresklima. Neuere Modelle sind durch moderne Lackierungen besser geschützt. Zudem enthalten sie mehr korrosionsbeständige Materialien wie Aluminium oder Kunststoff. Zwar können auch sie in Küstenregionen wie Nordfriesland schneller Rost ansetzen als anderswo, aber sie halten normalerweise länger stand.
Deutlich schwerer mit dem Rostschutz haben es bei uns die Oldtimer-Liebhaber. Und davon gibt es hier durchaus einige. Wer einen Oldtimer restauriert, der vielleicht jahrzehntelang dem Küstenklima ausgesetzt war, muss mitunter viel Arbeit und Geld investieren. Salzablagerungen greifen hier nicht nur die Karosserie und Mechanik an, sondern können auch der Innenausstattung zugesetzt haben. Bei Ledersitzen hilft dann beispielsweise häufig nur ein Neubezug mit hochwertigem Autoleder, um den Zustand wiederherzustellen. Und ist das gute Stück wieder in Schuss, braucht es an der Küste mehr Schutz und Pflege, um Wind und Wetter auch in Zukunft standhalten zu können.
Grund zu übertriebener Angst vor Schäden durch das Küstenklima gibt es aber weder bei neuen noch bei alten Fahrzeugen. Denn die Meeresluft ist zwar nicht unbedingt gut für das Kfz, aber so aggressiv, dass die ein Fahrzeug in Rekordzeit rosten lässt, ist sie nun wahrlich auch nicht. Und fairerweise muss gesagt werden, dass Salz auch in anderen Regionen ein Rost-Risiko für Fahrzeughalter sein kann. Wo beispielsweise häufig der Winterdienst unterwegs sein muss, ist auch das Streusalz auf den Straßen nicht ganz unproblematisch.
Wer in ein wenig Pflege investiert, kann dem Problem so oder so letztlich gut entgegenwirken.

Pflege und Schutz verlängern die Lebensdauer
Salzige Meeresluft kann Fahrzeugteilen erst dann etwas anhaben, wenn deren Oberflächenschutz nicht mehr intakt ist. Intakter Lack und Versiegelungen schützen also. Hilfreich sind vor allem ein Unterbodenschutz und eine Hohlraumversiegelung. Wichtig vor dem Aufbringen von Versiegelungen ist die gründliche Entfernung von bereits vorhandenem Rost, der sich sonst dennoch weiter verbreiten kann.
Gereinigt und auf Schadstellen kontrolliert werden, sollten PKWs in Küstennähe außerdem etwas häufiger als normalerweise. Salzablagerungen und Angriffspunkte für Korrosion lassen sich dadurch verringern. Auch empfindliche Materialien im Innenraum, wie etwa Leder, dürfen öfter mal gepflegt werden.
Nicht nur nordfriesische PKW-Besitz sollten auf die Fahrzeugpflege achten. Auch wer im Urlaub mit dem PKW an die Küste kommt, führt nach der Heimkehr am besten einmal eine gründliche Reinigung durch.

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