(CIS-intern) – Die historisch gewachsene Hausansicht vieler nordfriesischer Dörfer und Landstriche ist von spitzen Dächern über dem Eingangsbereich, weißen Anstrichen und roten Klinkersteinen geprägt. Ältere Häuser sind mit Reet gedeckt, moderne Architekten setzen auf Dachziegeln. Als Friesenhaus wird das uthlandfriesische Haus betitelt, Sonderformen wie das Geesthardenhaus, die Kate, der Haubarg oder das niederdeutsche Hallenhaus unterscheiden sich durch ihre Größe und der offenen oder geschlossenen Ansicht der Deckenbalken.
Behaglichkeit im Friesenhaus
Die einfachen Friesenhäuser strahlen Gemütlichkeit aus. Das kann auf die kleinen Sprossenfenster zurückzuführen sein oder die geringe Grundfläche, sodass die Raumaufteilung gut durchdacht sein muss. Die teilweise dicken Wände halten Regen und Wind fern. Wenn es draußen stürmt, schmeckt im Inneren, vor einem prasselnden Kaminfeuer, ein warmer Tee besonders gut.
Charakteristiken von Friesenhäusern
Auffälligstes Merkmal jedes Friesenhauses ist sein Giebel über dem Eingangsbereich. Dieser soll den Bewohnern eine Fluchtmöglichkeit bieten, sollte das Dach durch einen Funkenflug anfangen zu brennen. Zudem liegt der Eingang immer im Süden, um die Bewohner vor den kalten Winden der Nordsee zu schützen. Weitere typische Eigenschaften von Friesenhäusern sind folgende:
- zwei Stockwerke
- gebaut entlang der Ost-West-Achse
- kein Keller
- kleine Fenster und hohe Türen
Während alte Häuser vorwiegend aus Holz gebaut sind, wird bei neuen Friesenhäusern auf Satteldächer oder Walmdächer gesetzt. Dort kommen Baumaterialien wie verzinkter Stahl, Beton oder Ziegeln zum Einsatz.
Vorteile moderner Baustoffe
Moderne Baustoffe bieten im Vergleich zu traditionellen Materialien Vorteile wie eine effektive Feuchtigkeitsregulierung. Materialien wie verzinktem Stahl oder Edelstahl zeichnen sich durch ihre Korrosionsbeständigkeit, Robustheit sowie ihre Langlebigkeit aus.
Zudem sind gebrannte Ziegel besonders widerstandsfähig und tragen zur Regulierung der Feuchtigkeit im Inneren des Gebäudes bei.
Die Hohlräume der Blockziegel werden zusätzlich gefüllt, sodass eine optimale Wärme- und Schalldämmung erfolgt. Ebenfalls kann man auf leichtere Baumaterialien wie Leichtbeton zurückgreifen. Diese Masse aus Bimssteinen oder Blähton überzeugt ebenso durch ihre hohe Wärmedämmung, wodurch eine hohe Energieeffizienz gewährleistet wird.
Verzinkter Stahl hat wiederum eine Schutzschicht aus Zink, die den Stahl vor Korrosion schützt. Die Schutzschicht entsteht durch eine Feuerverzinkung oder durch die Galvanotechnik mittels Elektrizität. Wird Stahl mit Metall legiert oder weist einen hohen Reinheitsgrad auf, dann handelt es sich um Edelstahl. Dies ist zwar korrosionsbeständig, aber durch seine Härte und Festigkeit schwierig zu bearbeiten. Die Edelstahlbearbeitung erfordert Genauigkeit, Fachwissen und die richtigen Werkzeuge, um Platten so biegen und abkanten zu können, sodass daraus die passenden Rohre und Bleche entstehen.
Trotz der Ästhetik von Friesenhäusern liegt der Trend zunehmend darin, den Industrial-Style in die eigenen vier Wände zu integrieren. Konstruktionen aus Edelstahl finden in diesem Kontext immer häufiger Anwendung. Aufgrund ihrer Materialeigenschaften bieten sie zudem hervorragende Gestaltungsmöglichkeiten für den Außenbereich. Insbesondere Geländer und Treppen aus Edelstahl sind in letzter Zeit vermehrt zu sehen.
Gemütlichkeit trotz moderner Stilelemente
Die modernen Baumaterialien, die neuen Stilelemente oder die Putzfassaden stehen allerdings in keinem Widerspruch zur Behaglichkeit im Inneren. Ein Windfang hinter der Eingangstür hält den kalten Luftzug fern und die niedrigen Decken sorgen für ein Wohlgefühl. Darüber hinaus tragen traditionelle Elemente wie sichtbare Holzbalken und gemütliche Kamine zur warmen und einladenden Stimmung bei.