(CIS-intern) – In seiner Sitzung am 23. September 2022 beschloss der nordfriesische Kreistag, die Kreisumlage von 36 auf 33 Prozent zu senken. Die Kreisumlage ist der Betrag, den die kreisangehörigen Gemeinden an den Kreis überweisen, damit dieser seine Aufgaben erfüllen kann. „Die beschlossene Absenkung führt im Ergebnis zu einer Absenkung um 8,1 Millionen Euro. So bleibt den Städten und Gemeinden mehr Geld für ihre eigenen Aufgaben“, erläutert Landrat Florian Lorenzen. Ins Minus gerate der Kreishaushalt dadurch nicht: Erwartet werde ein positives Haushaltsergebnis von 3,1 Millionen Euro zum Jahresende.
Fortgesetzt wird die Erhebung einer differenzierten Kreisumlage. Dabei handelt es sich um eine neue Regelung im Finanzausgleichsgesetz, für deren Einführung sich die kommunale Familie Nordfrieslands im Vorfeld stark gemacht hat und durch die die wohlhabenderen Gemeinden rund drei Millionen Euro pro Jahr an die finanziell schwächeren Gemeinden abgeben. Bisher waren es 0,4 Millionen Euro. Insgesamt 95 der 133 nordfriesischen Gemeinden haben durch das System mehr Geld im Haushalt. Am meisten profitieren Norderfriedrichskoog, Bredstedt, Mildstedt, Leck und Friedrichstadt.
Florian Lorenzen sieht in diesen Beschlüssen einen Ausdruck von gelebter Solidarität innerhalb der kommunalen Familie Nordfrieslands: „Die Stärkeren helfen den Schwächeren.“ Allerdings schließt er nicht aus, dass er dem Kreistag irgendwann vorschlagen muss, die Kreisumlage wieder anzuheben: „Die Energiekrise und die nachfolgenden Entwicklungen werden auch den Kreishaushalt belasten. Aber solange es uns möglich ist, mit weniger Geld auszukommen, finde ich es begrüßenswert, dass der Kreistag den finanziellen Spielraum der Kommunen erweitert. Ebenso freut es mich, dass es gelungen ist, die differenzierte Kreisumlage auf drei Millionen Euro anzuheben.“
Als Vorsitzender des Nordfriesischen Gemeindetages begrüßt auch Thomas Hansen die differenzierte Kreisumlage mit ihren angehobenen Sätzen: „Dieses Instrument trägt zu einem stärkeren Ausgleich zwischen finanzstärkeren und finanzschwächeren Gemeinden bei.“
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