(CIS-intern) – Der Winter naht, viele Zugvögel sind längst gen Süden abgezogen. Aber der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist auch in der kalten Jahreszeit nicht etwa „vogelleer“. Schneeammern zum Beispiel sind regelmäßige gefiederte Wintergäste in der Nationalparkregion. Sie gehören zu den nördlichsten Brutvögeln der Welt, mit frostigen Temperaturen im Wattenmeer kommen sie darum gut zurecht, und die samenreichen Salzwiesen bieten ihnen eine gute Nahrungsgrundlage.
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Auch Pfeifenten halten sich derzeit an der Küste auf. So lange, wie bei den derzeit milden Temperaturen, genug pflanzliche Nahrung verfügbar ist, sind die kleinen Enten oft bis in den Winter hinein hierzulande präsent. Gibt es allerdings mehrere Tage lang Schnee, weichen sie, ebenso wie Nonnengänse, entlang der Nordseeküste Richtung Süden aus.
Und dann gibt es eine Tierart im Nationalpark Wattenmeer, für die der Winter die vielleicht wichtigste Zeit in ihrem Jahreszyklus ist: die Kegelrobben. Denn bei den größeren Verwandten der Seehunde – übrigens die größten in Deutschland lebenden Raubtiere – wird der Nachwuchs in der Zeit von November bis Anfang Januar geboren. Noch gibt es aus der kleinen, vor Sylt und Amrum ansässigen Kegelrobbenkolonie im Nationalpark selbst keine „Babynews“, wohl aber aus der Deutschen Bucht von der Hochseeinsel Helgoland: Hier wurden die ersten Jungen bereits Anfang November gesichtet.